Es muss (k)ein Haustier sein!?

Grundschule Hagsfeld

Grundschule Hagsfeld

Es muss (k)ein Haustier sein!?

Alternativen zum eigenen Tier

Der Unterricht fand am 16.11.2016 ab 8.30 Uhr im Klassenzimmer statt.

Haustiere zu halten macht viel Freude, ist aber auch mit viel Arbeit, Verantwortung und manchmal auch Sorgen und Kummer verbunden. Zunächst zählten wir gemeinsam auf, welche Aspekte gegen eigene Haustiere spre­chen können. Ich war beeindruckt davon, dass die Schüler/innen selbst viele Argu­mente gegen ein eigenes Haustier benannten.

So erfordert eine artgerechte Haustier­haltung u.a.

  • Zeit (nicht nur zum Füttern, Spielen usw., sondern auch viel zum Putzen!)
  • Geld (nicht nur Futter usw., sondern auch für den Tierarzt!)
  • Platz
  • Fachwissen
  • Lösungen für die Ferien
  • Gesundheit (es dürfen keine Allergien auf Tierhaare, Staub, Heu usw. vor­handen sein)
  • Erlaubnis für die Haltung von Tieren im Mietvertrag
  • Lange Bindung (hohe Lebenserwartung bei Haustieren z.B. Katzen bis 20 Jahre, Wellensittiche bis 15 Jahre, Kaninchen bis 10 Jahre, …)
  • Viele Haustierarten sollten mindestens zu zweit gehalten werden (Vögel, Kaninchen, Meerschweinchen, …), so dass noch mehr Zeit, Geld, Platz usw. investiert werden muss
  • Da es für Vögel & Nager kaum artgerechten Käfige in entsprechender Größe zu kaufen gibt, braucht man handwerkliches Geschick für geeignete, artge­rechte Selbstkonstruktionen

Wenn man sich gegen eigene Haustiere entschlossen hat (oder entschließen musste) muss jedoch keineswegs auf den engen Kontakt zu Tieren verzichtet werden! 

Hierzu wurden mit den Schülerinnen und Schülern beispielhaft folgende Alternativen besprochen:

  • Zoologischer Garten Karlsruhe (hier gibt es u.a. auch einen „Streichelzoo“ sowie Führungen für Schulklassen)
  • Tierpark Oberwald (kostenfrei; steht rund um die Uhr an allen Tagen zur Verfügung; schön zu verbinden mit einem Waldspaziergang)
  • Streichelzoo Bretten mit seinen Besonderheiten (ca. 300 Tiere laufen über­wiegend völlig frei auf 6 ha ohne Zäune und begegnen den Besuchern aus­schließlich freiwillig! (Denn die Besucher müssen auf den Wegen bleiben.) Hautnaher Kontakt zu Ziegen, Kamerunschafen, Damwild usw.
  • Gnadenhof für Tiere (ggf. Mitarbeit möglich, zu erfragen)
  • Reitställe wie z.B. Egon von Neindorff (ggf. Mitarbeit wie Misten, Striegeln usw. möglich, zu erfragen)
  • Vogelparks in/rund um Karlsruhe (in den meisten gibt es nicht nur Vögel, son­dern auch z.B. Ziegen, Ponys, Eseln, Damwild, Schafe, …)
  • Patenschaft für ein Tier übernehmen, das man regelmäßig besucht, z.B. möglich beim Tierheim, dem Katzenschutzverein, der Katzenhilfe Karlsruhe, dem Gnadenhof, im Zoo, … (je nach Tierschutzverein ab 10 € monatlich)
  • Straßentauben (ggf. später im Erwachsenenalter Mithilfe im Bestandsregulierungsteam möglich)
  • Landwirtschaftliche Höfe in KA, z.B. Beideck in Hagsfeld (immer rund ca. 300 Hühner in Freilandhaltung, Walliser Schwarzhalsziegen, manchmal auch Schweine, Truthühner, Gänse u.a.; Hof mit Hofladen, in dem u.a. Eier der art­ge­recht gehaltenen Hühner erworben werden können.)
  • Kleintierzuchtvereine in/um Karlsruhe (ggf. Mithilfe möglich; Hinweis darauf, dass ein Teil der Züchter die Tiere nicht artgerecht hält, sondern der Hauptaugenmerk oft auf Pokale für Zuchterfolge besonders schöner „Exem­plare“ abzielt. Teilweise werden leider auch Arten gezüchtet, die zu den so­ge­nannten „Qualzuchtrassen“ zählen)
  • Haustiere erleben und (mit-)versorgen z.B. als „Tiersitter“ in der Urlaubszeit, das Ausführen von Hunden aus der Nachbarschaft, Haustier „auf Zeit“ – oft werden solche zeitlich befristeten „Pflegestellen“ von den Karlsruher Katzen­schutzvereinen dringend gesucht!
  • Im Tierheim Karlsruhe in festge­legten Zeiten „Katzenstreicheln“, Jugend­gruppe (ab 12 Jahre) sowie „Gassigehen“ mit Hunden (dies allerdings nur mit erwachsener Begleitung nach Besuch des „Einführungskurses“ im Tierheim). Außerdem bietet das Tierheim Führungen für Schulklassen an.
  • Katzenschutzverein KA und Katzenhilfe KA (Mitarbeit auf vielfältige Weise erwünscht, zu erfragen): Bei den Katzenschutzvereinen gibt es immer extrem viel zu tun! Haupt­problem ist, dass viele Katzen nicht kastriert werden. Die Folge ist eine Schwemme auch verwilderter, kranker Katzen. Die Vereine lassen freile­ben­de Katzen kastrieren und betreuen für wilde, scheue Katzen draußen Schlaf- und Futterstellen. Außerdem werden zutrauliche Katzen vermittelt, kranke oder verwaiste Kätzchen aufgezogen u.v.m.
  • Wildtiere beobachten, beobachten und fördern, z.B. in einer NABU- oder BUND- Jugendgruppe oder nach Beobachtungstipps im Karlsruher Naturkompass (siehe Inter­net­­auftritt)
  • Naturerlebnisse am Haus (Balkon und Garten) ergeben sich durch naturnahe Begrünung von Balkon, (Vor-)Garten von ganz allein. Erste „Bewohner“ eines eingegrünten Zuhauses sind u.a. Amseln. Die Schüler/innen können so unmittelbar täglich Natur erleben und beobachten.

Die Schüler/innen verfügten über eine erfreuliche Aufnahmekapazität und Wissbe­gierigkeit, hörten gebannt zu und machten von Anfang an aktiv mit.